PowerBook G4/800 (Titanium)

 

Inhalt dieses Testberichts:

 

Benchmarks:

Als erstes ein Blick auf die synthetischen Benchmark-Tools Macbench 4 und 5, die zwar ziemlich veraltet und kaum mit der täglichen Arbeit am Rechner vergleichbar, aber trotzdem immer noch beliebt sind:

Macbench 5.0 (4.0)
Konfiguration MB5.0 CPU MB5.0 FPU MB4.0 CPU MB4.0 FPU
PB G3/500 1530   75.3% 1659   83.2% 1547 1244
PB G4/667 1238   60.9% 1663   83.4% 1418 1233
PB G4/800 2032 100.0% 1995 100.0% 2263 1483
G4/867  2183 107.4%  2146 107.7% n/a n/a
G4/1000x2  2444 120.3%  2451 122.9% n/a n/a

Wie zu erwarten zahlt sich das grosse, dreistufige Cachesystem des G4/800 PowerBooks aus. Die schnellen 256k L2 auf dem Chip sind zwar eine tolle Sache, wie man am Beispiel des G4/667 (2001) aber deutlich sehen kann fassen sie nicht genug Daten, um der Performance in allen Situationen auf die Sprünge zu helfen: Das Pismo mit langsamerem und älterem G3/500 Prozessor sowie 1MB 200 MHz "langsamem" externem L2 Cache (5:2) lässt die 2. Revision des TiBooks beim CPU Test im Regen stehen und zieht bei Fliesskommaoperationen immerhin gleich. Die gelungene Synthese findet sich bei Apples aktuellem PowerBook (sowie der PowerMac Serie). Zum Vergleich sind die Werte der PowerMacs G4/867 und G4/1000x2 aufgeführt; diese Maschinen besitzt ebenfalls nur 256k L2 Cache, zusätzlich aber noch einen 2MB grossen und 217 MHz (4:1) bzw. 500 MHz (2:1, 250 MHz DDR) schnellen L3 Zwischenspeicher. Macbench testet übrigens nur einen Prozessor, der Dual Gigahertz Mac zeigt hier also praktisch nur die halbe Leistung.

Je nachdem, was die einzelnen Anwendungen vom Rechner abverlangen, fallen die Ergebnisse unterschiedlich aus. Die folgenden beiden Applikationen sind noch nicht an den G4 Prozessor und dessen AltiVec Einheit angepasst, daher ist der G3 Prozessor hier nicht benachteiligt. Das Neuronale Netzwerk operiert mit einer grossen Datenmenge, hier hilft ein grösserer Zwischenspeicher mehr als eine etwas höhere Taktrate. Beim Raytracer POVray hingegen lassen sich nahezu alle benötigten Daten auch in 256k Cache zwischenspeichern, die verbratene Rechenzeit sinkt mehr oder weniger linear mit ansteigender Taktrate:

Real World Tests
Konfiguration NeuroNet POVray
PB G3/500 222s. 126.1% 153s. 159.4%
PB G4/667 214s. 121.6% 117s. 121.9%
PB G4/800 176s. 100.0% 96s. 100.0%
Alle Zeiten in Sekunden * all times in seconds

Seit Version 5.5 ist PhotoShop für den G4 Prozessor optimiert. Der G3 Prozessor kommt hier klar ins Hintertreffen, das fällt besonders dann auf, wenn man den von der Architektur her grob vergleichbaren "Sawtooth" PowerMac G4/400 (1MB externes L2 Cache 2:1) heranzieht: Trotz 100 MHz weniger Taktrate durchläuft er die 21 Filter und Aktionen von PS5Bench schneller als das Pismo G3/500. Das 667 MHz schnelle G4 PowerBook kann das Pismo deutlich hinter sich lassen, wird aber einmal mehr durch das kleine Cache ausgebremst: Der G4/400 hat nur 60% der Taktrate, benötigt für den PS5Bench aber nur 20% mehr Zeit. Die doppelte Megahertzzahl des neuen PowerBooks führt gegenüber dem G4/400 zu immerhin 40% Zeitgewinn.
Im RC5 Benchmark haben die Titanium-Flachmänner die Nase klar vorne, die G4 Optimierung zeigt sich hier recht beeindruckend.

PhotoShop 5.5 mit AltiVec
Konfiguration PS5bench RC5 Mkeys/sec
604e/400 im PM 9600 (overclocked)  192.0s 252.0% n/a
PowerMac G3/350 (b&w Yosemite) 167.8s 220.2% 1.16   16.2%
PowerMac G4/400 (Sawtooth) 121.8s 159.8% n/a
PowerBook G3/500 125.1s 164.2% 1.67   23.3%
PowerBook G4/667 101.2s 132.8%  5.78   80.6%
PowerBook G4/800  76.2s 100.0%  7.17 100.0%
PS5bench: Summe der Zeiten (in Sekunden) für 21 verschiedene Filtern/Aktionen
PS5bench: sum of run times (in seconds) of 21 different filters/actions

Weiter zum Raytracer Cinema 4D bzw. dessen Benchmarkvarianten Cinebench und Cinebench 2000 -- letztere Variante ist AltiVec optimiert und lässt die beiden G4 Rechner gegenüber dem Pismo deutlicher davonziehen:

 
Konfiguration Cinebench Cinebench 2000
PB G3/500 6.45   67.7% 6.17   61.8%
PB G4/667  7.49   78.6%  7.98   79.9%
PB G4/800  9.53 100.0%  9.99 100.0%

Die Pentium-Emulation gehört auf dem Mac zu den Paradebeispielen an (Zwischen-)Speicherhunger. Je mehr Daten das Cachesystem aufnehmen kann, desto höher ist die Leistung. Das neue PowerBook G4 schneidet hier im Vergleich zu den bisherigen Portablen exzellent ab. Das Niveau eines 200 MHz schnellen Pentium Rechners ist zumindest bezüglich Prozessorleistung erreicht, damit lässt sich jedes Intel kompatible Betriebssystem nahezu problemlos betreiben. Nicht vergessen darf man aber, dass sich die x86 Architektur seit dem Pentium von 1996 gewaltig weiterentwickelt hat (Pentium III mit 1.4 GHz, Pentium 4 mit 2.53 GHz, AMD Athlon XP mit 1.8 GHz) -- dass aktuelle Anwendungen im PC-Emulator auf dem Mac nicht wie auf echten PCs laufen versteht sich daher von selbst.

VirtualPC Pentium MMX Emulation
Konfiguration Winbench 32 Bit Winbench 16 Bit
PowerBook G3/500 234   55.5% 124   56.1%
PowerBook G4/667  260   61.6%  160   72.4%
PowerBook G4/800  422 100.0%  221 100.0%
Pentium 200 MHz   392   92.9%   (Winbench 32 Bit)
VirtualPC 5.04 (192MB assigned Memory), MacOS 9 & Windows 98SE, Networking disabled
Pentium 200 MHz: 66 MHz Bus, 256k L2-Cache (66 MHz), Windows 95

 

Weiter: Grafik: 2D, 3D